Bündnis für nachhaltige Textilien
Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Stakeholder-Initiative mit rund 140 Mitgliedern aus Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, Standardorganisationen und der Bundesregierung. Als erste Anlaufstelle für alle Unternehmen, die ihre ökologische und menschenrechtliche Verantwortung übernehmen wollen, bietet es ein Netzwerk und Unterstützung. Im Zentrum stehen dabei die unternehmerischen Sorgfaltspflichten, wie sie unter anderem im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) beschrieben sind.
Das Bündnis für nachhaltige Textilien setzt sich für soziale und ökologische Verbesserungen in der Textil- und Bekleidungsbranche entlang des gesamten textilen Lebenszyklus ein. Handlungsleitend sind die Achtung der Menschenrechte und das Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen. Die Ziele und Vorgehensweisen im Textilbündnis orientieren sich an internationalen Standards und Leitlinien für unternehmerische Sorgfaltspflichten von UN, ILO und OECD.
Für einen echten Wandel braucht es die Mitwirkung aller Interessengruppen
Als Multi-Stakeholder-Initiative vereint das Textilbündnis Unternehmen, Verbände, Nichtregierungsorganisationen, Standardorganisationen, Gewerkschaften und die deutsche Bundesregierung. Sie bündeln ihre Kräfte und bringen ihre Expertise und Stärken ein. Zudem kooperiert das Textilbündnis mit europäischen und internationalen Initiativen, um Best Practices in die Breite zu tragen, den Hebel für sein Engagement zu vergrößern und Doppelarbeit zu vermeiden.
Bündnisziele und Themen
Im sozialen und menschenrechtlichen Bereich engagiert sich das Textilbündnis für existenzsichernde Löhne und Gender-Gerechtigkeit, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, gegen Kinder- und Zwangsarbeit und gegen Diskriminierung. Zu den ökologischen Themen gehören ein verantwortungsvoller Umgang mit und der Schutz von Umwelt, Klima und natürlichen Ressourcen. Da Korruption auf allen Ebenen Fortschritte bei sozialen und ökologischen Themen unterlaufen und zunichte machen kann, fördert das Textilbündnis integre Strukturen und Prozesse sowie Korruptionsprävention.
Drei zentrale Arbeitsfelder prägen die Arbeit im Textilbündnis
Mit dem Review-Prozess hat das Textilbündnis einen Umsetzungsrahmen und ein Berichtsformat für Sorgfaltspflichten entwickelt. Der Review-Prozess steht für die Verpflichtung kleiner, mittelständischer und großer Textilmarken und -händler, individuell Verantwortung für ihre Lieferkette zu übernehmen. Basierend auf einer Risikoanalyse arbeiten sie schrittweise daran, den schwerwiegendsten sozialen, ökologischen und Korruptionsrisiken in der Wertschöpfungskette effektiv vorzubeugen und sie zu mindern.
In Bündnisinitiativen engagieren sich mehrere Mitglieder direkt vor Ort in den Produktionsländern, etwa für existenzsichernde Löhnen, ein gutes Abwassermanagement und effektive Beschwerdemechanismen
Das Textilbündnis ist auch eine Plattform für Lernen und Dialog: Die Mitglieder vernetzen sich innerhalb ihrer und mit den anderen Akteursgruppen, sie teilen ihr Wissen und arbeiten gemeinsam an Best Practices.
Anerkennung von Baumwollstandards
Die Textilbündnismitglieder verfolgen ein gemeinsames Ziel zur Steigerung des Anteils nachhaltiger Baumwolle: Bis 2025 soll der Anteil nachhaltiger Baumwolle auf insgesamt 70 Prozent steigen, der darin enthaltene Anteil an Bio-Baumwolle auf 20 Prozent. Bei der Anerkennung von Baumwolle als nachhaltig oder Bio greift das Textilbündnis in weiten Teilen auf die systemischen und inhaltlichen Mindestanforderungen von Siegelklarheit zurück.
